Endurokurs mit Terra X-Dream

Am Sonntag, 14. April 2019, buchten Ute und ich einen Enduro Kurs bei Joe Lechner und seinem Terra X dream – Team. Der Kurs startete bei feinstem Endurowetter (5 Grad und Niesel-Regen) pünktlich um 0930 Uhr. Nach einem gemeinsamen Aufwärmen – und es war bedauerlicherweise nicht das Warmfahren der Mopal gemeint – wurden die Gruppen eingeteilt. Zunächst erfolgt die grobe Teilung zwischen Big- und Hardenduros, die danach noch in jeweils 2 Leistungsgruppen verfeinert wurden.
Ute und ich konnten diesmal leider nicht zusammen fahren, und somit wurde Ute von Sarah-Maria Pöcksteiner trainiert, während ich unter die versierten Fittiche von Sandro Allemann genommen wurde.
Begonnen haben wir den Kurs mit der richtigen Technik, das Mopal nach einem „Zwischenfall“ wieder kräftesparend aufzustellen. Diese Übung erschien uns anfangs recht entbehrlich, da doch jeder Endurofahrer sein Mopal aufstellen kann, aber im Nachhinein als doch recht sinnvoll, da wir beide diese Tätigkeit während des Kurses des Öfteren in der Praxis testeten. Aber frei nach dem Motto, welches ich von australischen Schilehrer-Kollegen einst lernte „only if you fall over, you are pushing limits“ hat uns das nicht gestört.
Begonnen haben wir mit den basalen Dingen. Als mich Sandro nach nur wenigen Minuten wissen lies, das ich einfach falsch am Moped sitze und stehe, dachte ich mir nur „na servas, ich mach doch eh alles, was meine bisherigen Lehrer mit sagten – aber er muss natürlich was aussetzen, der Jungspund!“ Als er aber eigentlich die selben – und nicht nur die gleichen – Dinge an mir kritisierte, wie schon einige andere Trainer, musste ich zweierlei feststellen: 1. Er weisst tatsächlich wovon er redet und 2. ich bin offensichtlich äusserst lernresistent :/ Nach einer kurzen Depression konnte ich mich sammeln und aus der Situation das Beste machen. Mit der Hoffnung, dass ich vielleicht diesmal nicht wieder in mein Schema zurückfalle.
Derweilen hatte Ute mit Sarah ihr „Pinkal zu tragen“, auch hier war es offensichtlich, das ich als Trainier nicht wirklich performt habe und somit hatte Ute das Gefühl, sich bei den Übungen „patschat“ anzustellen. Diese Gefühl wurde spätestens bei den steilen Auf- und Abfahrten an einem Sandhügel eindrucksvoll bestätigt.
Als Sandro uns fragte, was wir konkret lernen wollen, nachdem wir endlich die Basics wie eine Kurve anbremsen, die selbige richtig durchfahren und auch wieder verlassen halbwegs intus hatten, meinte ich salopp „Hindernisse überwinden“. Natürlich hatte ich vor meinem geistigen Auge, das wir mit mindestens 50cm Baumstämmen beginnen und uns zu echten Hindernissen weiterarbeiten. Als wir dann mit ca. 3,5cm hohen Betonträgern begonnen, war ich anfangs entäuscht, allerdings wurde mir recht recht schnell klar, man kann auch das falsch machen und wenn das schon nicht passt…. – ich glaub, ich muss nicht weiter reden, richtig? Sandro hat uns die richtige Technik gezeigt, erklärt, üben lassen, uns korrigiert, und dann schließlich sukzessive die Höhe der Hindernisse erhöht.
Zwischendurch haben wir immer wieder ein bißchen „frei fahren“ praktiziert, damit der Kopf wieder klar wird und die Lust und Laune nicht vielleicht kippt.
Sowohl Ute und ich sind aus diesem Kurs mit vielen neuen Ideen, Tricks und Tipps herausgegangen, die uns unser zukünftiges Enduroleben einfacher machen werden. Des Weiteren bringen uns diese neuen Erkenntnisse auf jeden Fall etwas für unsere künftigen Touren, wenn es mal mit den dicken Mopaln schiach wird.
Sarah, Sandro und Joe haben mit diesem Endurokurs wirklich mehr als gehalten, was sie versprachen und wir werden auf jeden Fall wieder mal dabei sein. Das nächste Mal vielleicht mit meiner „Dicken“, weil sie will ja auch weit mehr ins „Gemüse“ als es bei uns leider möglich ist…
Fazit: Einen Kurs bei Terra X – Dream zu buchen, kann ich jedem empfehlen, der mit seinem / ihrem Mopal auch mal abseits von asphaltierten Wegen sein möchte. Joe und sein Team gehen auf konkrete Wünsche ein und soweit wir es feststellen konnten, gingen alle „fix und foxi“, erschöpft, belehrt, erfahrener, aber auf jeden Fall glücklich nach Hause.

Alle Fotos von Terra X-Dream

Macht mich „BlingBling“ schneller oder besser?

Diese Frage, oder auch „wieviel BlingBling“ ist notwendig bzw. hübsch oder zulässig“ wird immer wieder an Stammtischen, Rennstrecken oder Biker Treffs diskutiert. Zunächst sollte mal geklärt werden, was ist „BlingBling“ eigentlich? Man kann es durchaus mit dem Schmuck an einer wunderschönen Frau vergleichen. Sie ist ja sowieso wunderschön, aber mit Schmuck gefällt sie sich bzw. anderen oft doch um den einen „Zacken“ besser. Außerdem ist es ja ein individueller Schmuck und macht sie somit einzigartig. Okok, der Vergleich hinkt hier etwas, da eine Frau ja per se schon einzigartig ist, aber ich denke, Dir ist klar, worauf ich hinauswill, oder? Bei einem Motorrad verhält es sich ganz ähnlich. Wir bekommen unser heiß ersehntes Moped vom Händler und sie (ja, ein Motorrad ist immer feminin) hat nichts, das sie von der da drüben, ihrer „Schwester“, unterscheidet. Abgesehen vielleicht das Kennzeichen und die Gewissheit, meine zu sein. Aber um Letzteren auch einen gewissen Ausdruck zu verleihen, kann ich nun warten, bis sie die ersten unvermeidbaren Kampfspuren erhält, oder ich verpasse ihr etwas BlingBling. Einen eloxierten Tankdeckel, Handguards, Ölfilterdeckel, manche lieben kleine, stylishe Blinker oder verchromte Spiegel. Der Fantasie sind ja hier keine Grenzen gesetzt und auch der Markt liefert hier für fast jeden Geschmack die passende Lösung, um das schwer verdiente Geld wieder in die Wirtschaft zu pumpen und unser Mopal noch individueller, noch schöner, eben noch geiler zu machen.
Die Intentionen für das „MakeUp“ sind anfangs so unterschiedlich, wie sie doch eigentlich wieder komplett gleich sind. Der Eine nennt es Tuning, da die neuen Teile ja leichter, weniger Luftwiderstand und viel härter sind, der Andere wiederum meint „es schaut einfach geil aus“. Im Endeffekt will jeder sein Moped personalisieren, einzigartig machen und unmissverständlich zeigen „DIE gehört MIR“. Und natürlich freut sich jeder von uns, wenn auch andere stehenbleibe und sagen „Die ist geil!“ Wenn das jemand verneint, dann lügt er / sie oder hat es einfach noch nicht erlebt und sollte dringend mal an der Optik seiner „Rupfn“ arbeiten.

Ich persönlich bin ja Anhänger der letzteren Kategorie, da ich nicht der Meinung bin, dass (bis auf einige Ausnahmen) die eloxierten Teile in Race Optik tatsächlich auch nur ansatzweise besser funktionieren. Ein in modischem Orange (es muss natürlich RAL 2009 sein) gehaltener Bremsflüssigkeitsbehälterdeckel aus eloxiertem Aluminium hat keinen nennenswerten technischen Mehrwert gegenüber dem ab Werk verbauten schwarzen Plastikdeckel – außer eben das er einfach nur geil aussieht. Ähnlich verhält es sich mit dem Kupplungsflüssigkeitsbehälterdeckel, dem Ölfilterdeckel, der Zündungsdeckelschraube, den Ventilkappen, usw., aber natürlich kann ich das so nicht zugeben. Die 0,7 Gramm erspartes Gewicht bei den Ventilkappen reduziert die rotierende Masse des Rades und erhöht somit die Laufruhe und die Fahrsicherheit (dass das absoluter Schwachsinn ist, ist glaub ich unnötig zu erwähnen, aber es gibt dem irrationalen, emotionalen „einfach geil“ ein bisschen was von wissenschaftlicher Erlaubnis). Bei den Deckeln der Ausgleichsbehälter am Lenker ist es sogar noch eindeutiger. Das veränderte Gewicht wirkt sich auf jeden Fall positiv auf die Lenkerstabilität aus und ermöglich so beim nächsten Rennen von einer roten Ampel zur nächsten den sicheren Sieg. Einige meiner Motorradkollegen reden sich selbst (und anderen) mit sich in Grenzen haltendem Erfolg ein, das diese Tuningteile tatsächlich Gewicht sparen und somit in Summe unter anderem auch wirtschaftlicher wären. Auf meine Frage, was ich denn noch so alles machen könnte, um mein damaliges Baby schneller zu machen, wurde mir  in einem Motorradshop meines Vertrauens erklärt: „Nimm 5 Kilo ab, was glaubst wie die auf einmal geht!“ Mein empörtes Gesicht nahm er zum Anlass, seinen Exkurs fortzusetzten. „Um 5 Kilo einzusparen, musst ein paar Tausender ausgeben. Wennst abnimmst, sparst Dir Geld, das kannst ins Mopal stecken!“ Ich muss zugeben, ich fand und finde immer noch keine Schwachstelle in der Aussage, wenngleich es mittlerweile wohl eher 10 Kilo sind, aber dafür hab ich nun auch mehr PS – Ha!
Aber zurück zur eingangs gestellten Frage – macht uns „BlingBling“ schneller“? Dies kann nur mit JA beantwortet werden. Natürlich macht es uns nicht primär schneller, also im Sinne von Tankdeckel montieren und zack, um 10 Sekunden schneller übern Exelberg oder plötzlich spring ich den Table aus. Aber über längere Sicht macht uns „BlingBling“ schneller, da wir uns noch lieber auf unser Mopal setzen und noch mehr damit fahren. Somit noch mehr Übung bekommen und dadurch wie von selbst geübter, sicherer und somit „besser“ werden.
Und last but not least gibt es auch die Situation, das ein Teil des Mopeds verletzt wird und ersetzt werden muss. In diesem Fall könnte ich mich für das ganz normale „Ab Werk“ Teil oder für ein schöneres, nicht alltägliches Werksersatzteil entscheiden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier eine ernsthafte Fragestellung gibt, wie die Entscheidung zu lauten hat, oder?
Natürlich gibt es auch echte technische Tuningteile, die nebst der herausragenden Optik auch wirklich technische Vorteile / Verbesserungen mit sich bringen (z.B. verstellbare Gabelbrücke, div. Auspuffanlagen, Rallye – Scheinwerferanlagen, etc. – diese Liste kann noch lange fortgesetzt werden), die sind aber nicht Thema dieser Abhandlung.

Fazit: BlingBling macht mich indirekt schneller bzw. besser, da ich mich mit noch mehr Freude öfter und länger auf mein Mopal setze und somit auf Grund der Mehrübung sicherer, geübter, schneller, versierter, besser, etc. werde. Zulässig ist alles, was Dir gefällt. Keiner hat das Recht, Deinen Geschmack in Frage zu stellen bzw. zu kritisieren. Solang Dein Mopal Dir gefällt, ist’s geil, auch wenn sie mir vielleicht nicht so gefällt –ist aber eh egal, oder?

Korsika im Juni 2018

Am 10. Juni 2018 starten wir unsere Reise auf die Mittelmeerinsel Korsika. Da wir Autobahnen & Co weitestgehend vermeiden wollen und auch die Landschaft ein wenig genießen möchten, haben wir für die Anreise 4 Tage eingeplant.

Tag I: Siegersdorf – Kalte Kuchl – Mariazell – Wildalpen – Gesäuse – Admont – Liezen – Schladming – Altenmarkt – Flachau – St. Johann/Pongau – Kaprun (372km)

Tag II: Kaprun – Mittersill – Felber Tauern – Matrei – St. Jakob/Defreggen – Staller Sattel – Bruneck – Brixen – Sterzing – Jaufenpass – Meran – Forst – Prato Allo Stelvio (309,1km)

Tag III: Prato Allo Stelvio – Sulden – Stilfser Joch – Bormio – Tirano – Aprica – Edolo – Lago d’Iseo – Brescia – Cremona – Parma (354km).

Das Wetter meint es nicht gut mit uns, dritter Tag mit Regenfahrten! 

Tag IV: Parma – Castellochino – Passo Della Cisa – Montelungo – Aulla – Viareggio – Livorno (218,2km)

Tag V: Livorno – Bastia – Barchetta – Ponte Leccia – Licciola – Algajola (232,2km, 130 Fähre). Btw, 5. Tag, 5. Mal in den Regen gekommen :/ 

Tag VI: nach einer kurzen Radtour und Wäschewaschen, gings auf eine kleine ExplorerRunde durch den Nordwesten der Insel: Algajola – Calvi – Baie de Nichiaretu – Mansu – Bocca Bassa – Marsulinu – Suare – Terrazone – Algajola (~110km)

Obwohl wir heute den ersten Tag trocken bleiben, hat die liebe Karma das nächste lustige Spiel für uns: Korsika’s Strassen vs. Ute’s Reifen 1:0 der morgige Vormittag wird mit Reifensuche verbracht… 

Tag VII: Nach der morgendlichen ReifenAction haben wir den heutigen Tag mal so richtig touristisch „genutzt“. (~25km)
Die Suche nach einem passenden Hinterreifen hat uns vor nicht unwesentliche Probleme gestellt. Wenn gleich wir noch nicht wirkich einen Zeitdruck hatten, da sicher noch ca. ein Tag möglich gewesen wäre, wollen wir die Situation so schnell wie möglich lösen. Im Internet haben wir tatsächlich eine Werkstatt gefunden, die angeblich den Reifen lagernd hat – war natürlich dann nicht. Und ausserdem war es nicht mal eine Werkstatt, die für Motorräder geeignet wäre. Aber wie das Leben so spielt, hat der Bsitzer jemanden gekannt, der jemanden kennt, dessen Bruder ein Cousin von einem ist, der eine Radwerkstatt hat, der zufällig auch einen passenden Hinterreifen für die Husky hätte – Situation behoben! Die ganzen Gespräche waren durchaus interessant , da Ute plötzlich, wie aus dem Nichts, fliesend französisch spricht 🙂 – mit der richtigen Motivation kommt offensichtlich das irgendwann mal Gelernte wieder an Tageslicht!

Den restlichen Tag verbringen wir am Strand und spielen mal so richtige Touristen 🙂

Tag VIII: Algajola – Corbara – Aregno – Avapessa – Speloncato – Ponte Leccia – Delta Fango – Algajola (214,2km)

Tag IX: Algajola – Saint Florent – Bastia (72,5km über die „bekannte“ D81 🏍🏍💨💨💨). Die Heimreise hat leider begonnen 😱😭

Tag X: Bastia – Livorno – Pisa – Lucca – Bologna – Sirmione (384,0km + 130km Fähre). Leider mussten wir heute aufgrund meiner verbesserungswürdigen Routenplanung auf die Autobahn zurückgreifen 🙄😕🙈😱😭 morgen wirds wieder besser 😎😈🏍🏍💨💨💨

Tag XI: Sirmione – Verona – Vicenza – Cittadella – Ponte di Piave – Latisana – Grado (279km). Die heutige Etappe war landschaftlich nicht sooo spannend, aber Grado ist eine Reise wert.

Tag XII: Grado – Bovec – Trenta – Vršicpass – Kranjska Gora – Wurzenpass – St. Veit / Glan – Scheifling (274km) 🏍🏍💨💨💨 kaum in Österreich, regnets schon wieder 🙄🙈😱😂

Tag XIII: Scheifling – Judenburg – Kapfenberg – Mariazell – Ochssattel – Kalte Kuchl – Heimat (253,7km) 🏍🏍💨💨💨

Korsika13_001
Daheim angekommen

Leider ist unsere Runde vorbei und wir können auf (knapp) über 3000 wunderschöne Kilometer in 4 Ländern und 13 spannende und teilweise einzigartig schöne Tage zurückblicken. Auf unserer Tour hatten wir von Regen und Nässe bis auf die Haut, 40 Grad, Schnee neben () der Strasse, Kühe auf () der Strasse, unglaubliche Ausblicke von einigen der imposantesten Plätzen, die die Alpen et al zu bieten haben, bis hin zu internationalen Begenugen (🇩🇪🇫🇷🇮🇹🙄🙈). 

Bei unseren Mopaln waren die technischen Gebrechen recht überschaubar, hauptsächlich waren es leere Tanks, abgesehen vom Hinterreifen der Husky und dem lockeren Hauptständer meiner Dicken 🙄🙈😏

Ich möchte auch hier meiner Frau Ute für diesen wundervollen Urlaub danken. Du hast dem Ganzen das nötige „Je ne sais quoi“ verpasst. 😍😘😍😘😍😘